Chinesische Medizin ist ein dialogischer Prozess
Wie bei anderen medizinischen Richtungen auch, stellt das Befragen den umfangreichsten und wichtigsten Teil der chinesischen Diagnose dar. TCM-Ärzte fragen nach allem, was in Beziehung zu krankhaften Prozessen stehen kann. Wärme- und Kälteempfinden, Schwitzen, Stuhlgang und Wasserlassen gehören ebenso dazu wie Fragen nach Schlaf, Schmerzen oder psychischem Befinden.
Zur Beurteilung der Krankheitsentwicklung interessieren sich die Therapeuten dabei ganz besonders für zurückliegende Beschwerden und gehen bei der Befragung bis in die frühe Kindheit. In der Kindheit lernt der Organismus mit krankmachenden Einflüssen umzugehen. Wie er sie bewältigt, erkennen erfahrene Ärzte an der Art der Abwehrreaktion im Laufe des Lebens. So erschließt sich dem Arzt häufig die Logik hinter der immunologischen Entwicklung, die ihm hilft die aktuelle Krankheit zu verstehen.
Wirkungen kann Patient am besten beurteilen
Die chinesische Arzneibehandlung als wichtigste Säule der Chinesischen Medizin lebt ganz besonders vom Dialog zwischen Arzt und Patient. In der Chinesischen Medizin muss der Arzt regelmäßig erfahren, was der Patient unter der Einnahme für Veränderungen wahrnimmt. Wenn der Patient beispielsweise in der Anfangsphase der alternativen Therapie häufig müde ist, werten das die Ärzte meist als gutes Zeichen. Die Anregung der inneren Aufräumvorgänge bindet nämlich Vitalenergien. Kommt der therapeutische Prozess ins Stocken, dann gilt es vielleicht die Rezeptur zu verändern.
Gleichzeitig bleibt der Arzt so mit dem Patient im Gespräch, um zu erklären wie der Stand der Therapie ist und welche Entwicklungen mit den nächsten Rezepturen zu erwarten sind.