Verlauf der Polyneuropathie: von brennenden Füßen und Ameisenlaufen

Die vielfältigen Symptome der Polyneuropathie ergeben sich daher, dass ganz unterschiedliche Nervenstrukturen von der Krankheit betroffen sein können. Zudem gestaltet sich die Schmerzverarbeitung im Gehirn von Patient zu Patient unterschiedlich. Die Chinesische Medizin sieht die Ursache darin auch in unterschiedlichen, inneren Spannungszuständen des Polyneuropathie-Patienten. Daher orientieren sich die Arzneien auch an den subjektiv empfundenen Schmerzen und Missempfindungen.

Viele Betroffene mit Polyneuropathie leiden im Verlauf der Krankheit unter verschiedensten Formen von Missempfindungen, Nervenschmerzen oder Fehlwahrnehmungen:

  • Taubheitsgefühle: Berührungen werden zwar wahrgenommen, aber nicht der berührte Gegenstand ist vordergründig, sondern die eigenen Füße. Diese Eigenwahrnehmung ist sehr unangenehm und hält auch noch an, wenn der Gegenstand die Füße gar nicht mehr berührt.
  • Kribbeln
  • Pelzigkeitsgefühle
  • Ameisenlaufen
  • Dumpfes Ziehen
  • Brennende Hitzegefühle: Häufig fühlen sich die Füße von Polyneuropathie-Betroffenen beim Schlafen gehen kalt an. Unter der Bettdecke im Laufe der Nacht stellen sich oft unerträgliche Hitzegefühle, wie brennende Füße, ein.
  • Schmerzen sind bei der Polyneuropathie vielseitig: sie brennen, stechen, reißen oder fühlen sich wie Stromschläge an.
  • Schmerzhafte Muskelkrämpfe
  • Quälender Juckreiz, Bewegungsunruhe (Restless Legs Syndrom)
  • Überempfindlichkeit: viele Polyneuropathie-Patienten können nicht mehr barfuß gehen. Aber auch Schuhe drücken und fühlen sich zu eng an. Manchmal verursachen schon leichte Berührungen Schmerzen
  • Fremdkörpergefühle treten insbesondere unter den Fußsohlen auf
  • Klumpgefühle: Die Füße fühlen sich schwer und steif an
  • Warm oder kalt? Manche Betroffene können nicht mehr spüren oder ein Gegenstand oder die eigenen Füße warm oder kalt sind. Manchmal sind die Füße kalt, sie werden aber als heiß empfunden. Oder umgekehrt.


Diese Beschwerden können vorübergehend oder anhaltend sein. Je nach Verlauf führt Bewegung zu einer Verschlimmerung, bei anderen Ruhe. Typisch ist auch der Verlust der Fähigkeit einen Gegenstand im Schuh nicht mehr zu spüren. Dies kann zu schmerzhaften Drucknekrosen führen. Manche Polyneuropathie-Patienten klagen auch über einen „Anlaufschmerz“: Nach einer Ruhephase treten zunächst Missempfindungen auf, die im Laufe der Bewegung wieder nachlassen.

Darüber hinaus treten im weiteren Verlauf der Polyneuropathie auch muskuläre Beschwerden die sich beispielsweise in einem staksigen Gang zeigen und Muskelschwäche wie Lähmungen auf.


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