Auch unsere Ökonomie kommt an dieser Tatsache nicht vorbei, die Arbeitszeit wird verdichtet, Abläufe werden parallel organisiert, Gleichzeitigkeit ist Trumpf und alles “just in time“. Erst etwas abschließen, dann etwas neu beginnen, ist antiquiert. Die Ökonomie hat immer schon den Daseinsbereich mitgestaltet, das Karussell der Dinge, Informationen, Bilder, es dreht sich immer schneller und auch Beziehungen in Arbeit, Freizeit und Familie werden komplexer, jeder einzelne Mensch ein Beziehungsnetzwerk. Im Alltag sammeln sich Verpflichtungen, Versprechungen, Verrichtungen und Wünsche. Work-flow überall, Ankommen war gestern. Seit Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ und seinem Kaninchen fragen wir uns: „Kann denn niemand die Zeit anhalten?“ Innehalten, Klären, Abschließen, Trennen, Leeren – dann offen sein für Neues. Nicht umsonst stehen Zeitmanagement-Seminare, Leerwerde- Wochen, Zen-Kurse, Mönchsklausuren für Manager, Lehrer und Jedermann hoch im Kurs – längst hat das Dienstleistungsgewerbe die Lücke entdeckt und verdient sich eine goldene Nase. Können wir auch anders? Häufig versuchen viele Menschen diese Frage erst dann mit „Ja“ zu beantworten, wenn Diagnosen wie ADHS, Burn out, Chronische Erschöpfung oder Migräne sie dazu zwingen. Gerade jetzt werden wir beim Schreiben unterbrochen…nein, wir machen das jetzt erst zu Ende. Punkt. Und jetzt das nächste…
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