Polyneuropathie – worauf es beim Sport ankommt
Es gibt nicht die eine Ursache für Polyneuropathie, es sind vielmehr verschiedene Faktoren, die letztendlich zum Krankheitsausbruch führen (Link zum Artikel überlaufendes Fass). Einer dieser Faktoren, die zur Krankheit Polyneuropathie beitragen, ist Bewegungsmangel. Durch zu langes und häufiges Sitzen im Alltag, kommt es zu einer Minderdurchblutung des Körpers, insbesondere der Beine. Mit Sport, Bewegung, Massagen und Reiztherapien wie Akupunktur können Betroffene die Symptome der Polyneuropathie verringern. Dabei sollten es Betroffene aber nicht übertreiben.
Da Sitzen als „die Mutter der 1000 Krankheiten“ gilt, ist der wichtigste Tipp zunächst lange Sitzphasen immer wieder durch Herumlaufen, Aufstehen und Bewegungsübungen zu durchbrechen. Wer beruflich viel sitzt, kann auch auf ein Stehpult wechseln.
Auswirkungen von Sport auf Polyneuropathie
Sportliche Bewegung verhilft Muskeln, Sehnen und Gelenken zu mehr Kraft und Geschmeidigkeit und trainiert Herz und Kreislauf. Sport kann zudem insbesondere bei Polyneuropathie-Patienten die Zirkulation von Blut und Lymphe in allen Körperregionen in Gang halten. Durch Polyneuropathie kommt es leicht zu Fehlspannungen und damit zu einem ungeschmeidigen, hölzernen Gangbild. Wird dagegen nichts unternommen, kann es sich dauerhaft verfestigen. Dann beginnt ein Teufelskreis, denn Beschwerden vermindern wiederum die Motivation sich zu bewegen, was wiederum die Symptome verstärkt.
Bei einer Krankheit wie Polyneuropathie ist es jedoch immer wichtig, das richtige Maß zu finden. Was Muskeln und Kreislaufsystem trainiert, kann nämlich den Stoffwechsel der geschädigten Nerven überfordern. Bei sportlichen Aktivitäten sollte es darum gehen, runter zu kommen, nicht sportliche Höchstleistungen zu vollbringen. Nach körperlicher Überforderung durch Sport, bemerken Polyneuropathie-Patienten oft eine Verschlimmerung ihrer Symptome. Es kommt also auf das richtige Maß an. Folgende Tipps helfen:
- Wenn sich die Füße schwer und klumpig anfühlen, Pause machen
- Sport nur bis zur anstrengungsbedingten Schwitzphase
- Wird die Luft knapp, für Erholung sorgen
- Sport am besten dann, wenn der Magen nicht zu voll ist
- Den „inneren“ Schweinehund zu besiegen, macht ein gutes Gefühl, dieses übertüncht jedoch oft Warnsignale des Körpers
- Exzessiver Sport führt zu Ansammlung von Stoffwechselprodukten, wenn die innere „Jucklast“ steigt, weniger Sport machen
- Sportarten wählen, bei denen der Leistungsgedanke ganz am Ende steht, dafür aber Wohlfühlen und Entspannen Priorität haben
Was beweglich hält
Das Dehnen von Muskeln und Sehnen, sogenanntes Stretching sollte überwiegend Spaß machen und ebenfalls nicht im Leistungssport enden. Vielmehr sollte Entspannung im Fokus stehen. Gleiches gilt für die Wahl der Bewegungsform. Empfehlenswert sind: Schwimmen, Spiel und Sport in der Gruppe, Tanzen, Singen, Gymnastik und Qigong.
Die Urbewegung des Menschen ist das langsame Gehen. Spazierengehen im Wald, Park oder auf der Wiese ist nach Chinesischer Sicht, die beste Bewegungsform. Das Gehen in unebenem Gelände lässt sich trainieren, ebenso das Balancieren.
Auch regelmäßiges Barfußgehen wirkt bei Polyneuropathie belebend. Da die Sensitivität der Füße bei den meisten Patienten jedoch eingeschränkt ist, Vorsicht bei spitzem Untergrund! Bei eingeschränktem Temperaturempfinden, ebenfalls Obacht. Ideal sind Gehbahnen mit wechselndem Untergrund, wo die Füße bei geschlossenen Augen, den Untergrund ertasten. Auch Barfußschuhe mit dünnen, flexiblen Sohlen sind eine Alternative. Nicht zuletzt kann regelmäßiges Praktizieren von Qigong bei Polyneuropathie sehr wirksam sein. Alle Informationen dazu haben wir in unserem Artikel Was Qigong bei Polyneuropathie bewirkt zusammengestellt.
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Gute Tipps zur Selbsthilfe bei Polyneuropathie
Egal ob mit oder ohne medizinische Behandlung: Polyneuropathie-Betroffene können auch viel für sich selbst tun. Entweder, um die medizinische Behandlung zu unterstützen, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern oder vielleicht sogar zu verbessern. Grundsätzlich gibt es folgende Bereiche, auf die Patienten positiv Einfluss nehmen können: weiterlesen
Einreibungen lindern Schmerzen und fördern die Durchblutung
Wer unter Polyneuropathie leidet, weiß, dass Füße und Unterschenkel einer besonderen Pflege bedürfen. Die Haut in diesem Bereich ist häufig verletzlich und auch die immunologische Abwehrkraft von Haut und Unterhautgewebe ist zumeist eingeschränkt. Die verminderte Sensibilität in diesem Bereich geht oft bei Polyneuropathie-Patienten mit einer erhöhten Verletzungsgefahr und einer schlechten Wundheilung einher. Einreibungen lindern Schmerzen und fördern die Durchblutung
Der typische Verlauf der Polyneuropathie
Die medizinische Wissenschaft beschreibt die Polyneuropathie als einen allmählichen Abbau der peripheren Nerven von den Enden her. Häufig sind Entzündungsprozesse an der Nervendegeneration beteiligt. Die Ursachen sind vielfältig. Unter Diabetikern ist die Krankheit besonders verbreitet. Belastungen durch giftige Stoffe scheinen eine wichtige Rolle zu spielen, lassen sich aber im Einzelfall als Ursache für Polyneuropathie nur schwer nachweisen. weiterlesen
Akupunktur bei Polyneuropathie mit ergänzender Wirkung
Der Heilungsprozess der durch die chinesische Arzneitherapie in Gang gesetzt wird, lässt sich durch Akupunktur und vielfältige physiotherapeutische Verfahren unterstützten. Allein eingesetzt haben solche äußeren Behandlungen aber nicht annähernd die Wirkung, die sie in Kombination mit der chinesischen Arzneitherapie entfalten können. weiterlesen